Am 11.Mai 1902 wurde der Verein Deutsch-Drahthaar, damals noch „Verein Drahthaar“ gegründet. Im Schützenhaus von Sangerhausen am Harz (Sachsen-Anhalt) hatten sich die Gründungsmitglieder Carl Koch, G. Meier und Julius Kohlhase zusammengefunden.
Gut 20 Jahre später, im Jahre 1921 beginnt die eigentliche Geschichte der Gruppe Sachsen-Anhalt mit der Gründung der Ortsgruppe Magdeburg. Welche dann später in „Gau Magdeburg“ umbenannt wurde und die Mitglieder aus den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg und dem Freistaat Anhalt in ihren Reihen vereinigte.
Mit dem Erstarken des VDD und dem Mitgliederzuwachs trennten sich 1923 der Saale-Elster Gau und die Ortsgruppe Altmark, später „Gau Altmark“ ab. Alle Gruppen bestanden bis Anfang der 50iger Jahre, nachdem sich die zwischenzeitlich gebildete Gruppe Harz am 25. November 1950 wieder mit der Gruppe Magdeburg zur Landesbezirksgruppe Magdeburg/Harz zusammengeschlossen hatte.
So kann man in den DD-Blättern von 1952 und 1954 noch Prüfungsberichte der Gruppe Saale-Elster (1954 Halle a.d. Saale) oder 1957 Bekanntmachungen der Gruppe Magdeburg-Harz finden.
Vom Gau Altmark gibt es gar ein handschriftlich verfasstes Protokollbuch, dass alle Versammlungsprotokolle der Gruppe von 1925 bis 1951 umfasst und das dem Verfasser dieser Zeilen dankenswerterweise als vollständige Kopie vom Vorsitzenden der Gruppe Uelzen, Otto Meyer, zur Verfügung gestellt wurde. Es ist wahrlich ein Kleinod zur Dokumentation von zweieinhalb Jahrzehnten erfolgreicher DD-Arbeit in der Altmark.
Die Geschichte dieser Gruppe, heute vereint in der Gruppe Sachsen-Anhalt, ist eng verflochten mit der Tradition der Hegewald-Zuchtprüfungen. Schon die 3.Hegewald-Prüfung im Jahre 1922 fand in Magdeburg unter der Leitung von Herrmann Feuchter statt und offenbar, weil er es so gut gemacht hatte und weil sich die Börde-Reviere so hervorragend eigneten, folgten unter seiner Leitung 1932 die 13. und 1937 die 18. Hegewald-Zuchtprüfung ebenfalls in Magdeburg.
Vor diesen beiden lag aber noch die durch den Saale-Elster Gau ausgerichtete 11.Hegewald, die kein geringerer als der gestandene Gebrauchshunde- und DD-Mann, langjähriger Schriftleiter unseres Verein, Friedrich Ostermann, als Suchenleiter zum Erfolg führte.
Will man aber der Wahrheit die Ehre geben, gibt es noch eine weitere Hegewald-Zuchtprüfung, die in der Tradition der Gruppe Sachsen-Anhalt gehört. Es ist die 14. Hegewald 1933 in dem heute zur Mecklenburg-Vorpommern gehörenden Lenzen. Sie war der Gruppe Altmark zur Ausrichtung übertragen worden und wurde unter der Suchenleitung des 2. Vorsitzenden und Zuchtwartes der Gruppe, Hans Wendt, erfolgreich durchgeführt.
Auch während der 40 Jahre DDR wurde an die Tradition großer DD-Prüfungen in Sachsen-Anhalt angeknüpft. So fanden folgende Zuchtrüdenprüfungen statt:
1977 und 1979 in Möhringen (Bezirk Magdeburg) unter der Leitung von Harald Almrodt ihnen folgten 1981 und 1989 in Haldensleben (Bezirk Magdeburg) unter der Leitung von Wilhelm Lange und 1987 in Rodleben (Bezirk Halle) unter der Leitung von Rolf Schuffenhauer. Desweiteren fand in den Jahren 1980, 1983 und 1986 die Siegerprüfung für Vorstehhunde in Haldensleben unter der Leitung von Wilhelm Lange statt.
Nach der Wiedervereinigung und dem Zusammenschluss von VDD und CDD am 01.12.1990 wurde die Gruppe Sachsen-Anhalt unter Vorsitz von Harald Almrodt, Geschäftsführer Jürgen Curschmann, Zuchtwart Wilhelm Lange und Schatzmeister Frank Engelmann gegründet.
Nun, nachdem wir wieder ein Verein sind, wollte die Gruppe Sachsen-Anhalt an der langjährigen Hegewald-Tradition anknüpfen. Deshalb wurde ihr vom Verein Deutsch-Drahthaar die Ausrichtung der 61. Hegewald-Zuchtprüfung 1993 in Magdeburg unter der Leitung von Harald Almrodt übertragen.
Als im Jahr 1998 die Hegewald-Zuchtprüfung ausfiel, wurde von der Gruppe Sachsen-Anhalt eine Gedächtnisprüfung zu Ehren von Georg Brüggemann ausgerichtet. Georg Brüggemann war langjähriger Zuchtwart des Bezirkes Magdeburg.
Das Jahr 2002 war für den Verein Deutsch-Drahthaar, auch für die Gruppe Sachsen-Anhalt, ein besonderes Jahr, denn der VDD wurde vor 100 Jahren in Sangerhausen am Harz gegründet. Aus diesem Anlass fand in Tangermünde eine Festveranstaltung statt, während dieser Veranstaltung wurden 60 Zucht- und Junghunde vorgestellt. Anlässlich diesen Tages wurde vom Verein eine Ehrentafel gestiftet, die in der Agrar-Ingenieurschule Haldensleben an einem Gedenkstein befestigt wurde.
Im Internat der Schule fanden schon zu DDR Zeiten unsere jährlichen Aktivtagungen mit anschließender Vorstellung der Zuchthunde statt. Auch nach der Wende wurden von dort aus viele Verbands-Gebrauchsprüfungen, Hauptversammlungen und Weiterbildungslehrgänge ausgerichtet.
Nach 13 jähriger erfolgreicher Leitung der Gruppe Sachsen-Anhalt wurde diese aus Altersgründen in jüngere Hände übergeben. Bei den Neuwahlen wurde 1.Vorsitzender und Geschäftsführer Thomas Prells, 2. Vorsitzender Uwe Göricke, Zuchtwart Ines Heutger und Schatzmeister Frank Engelmann gewählt.
Unsere Gruppe richtet jedes Jahr zwei bis drei Verbands-Jugendprüfungen und eben soviele Verbands-Herbstzuchtprüfungen aus. Wir veranstalten auch regelmäßig eine Verbands-Gebrauchsprüfung und eine Zuchtschau. Zu einer Tradition in unserer Gruppe ist auch der jährlich statt findende Welpenspieltag geworden, bei dem nicht nur die Welpen und Junghunde ihren Spaß haben, nein auch die ganze Familie.
Beitrag von Professor Dr. Dieter Birnbaum und weiter geführt von Wilhelm Lange.